Bin ich noch normal? Oder schon wieder? Ich habe mir eben die Frage gestellt, als ich draußen beim Krimihaus den Hühnerstall ausgemistet habe. Seit rund vierzehn Tagen war ich nicht mehr einkaufen. Bisher haben sich noch keine psychischen Symptome als Zeichen eines Shoppingmangels gezeigt. Nun, zugegeben, ich habe sowieso eher eine Einkaufphobie. Immer dieses ständige Rumsuchen in den Gängen, alles in den Wagen, alles aufs Band, dann wieder alles in den Wagen und schließlich in den Kofferraum packen. Wie blöd ist das denn? Warum haben Menschen daran so viel Spaß? Auch bin ich in diesem Jahr überhaupt noch nicht verreist, also so richtig in den Urlaub. Hm, im letzten Jahr war ich auch nicht weg. Also so richtig am Stück über zehn Tage. Trotzdem fällt mir nicht die Decke auf den Kopf. Also frage ich mich, bin ich noch normal?
Warum jammere ich nicht den ganzen Tag darüber, dass ich nicht über Ostern schon wieder losfahren kann? Warum habe ich im letzten Jahr eigentlich nichts gebucht? Was stimmt nicht mit mir?
Das habe ich eben im Garten auch meine Hühner gefragt und jetzt eben im Haus meine Katzen. Sie haben nur müde mit den Schultern gezuckt, weil sie gar nicht verstanden haben, wovon ich eigentlich rede. Ist doch alles easy, meinte Bibi, ich mag es, wenn alles seine geregelten Gang geht. Ich habe meine Schlafplätze, du kommst zum Füttern und Schmusen. Nachts gehe ich ein bisschen auf die Jagd, um mich anschließend schnell wieder schlafen zu legen. Dann träume ich vom nächsten Morgen, wenn du wieder die Schälchen füllst. Was braucht man denn mehr?
Ja, ich finde, Bibi hat völlig recht. Eigentlich bin ich auch eine Katze.
In dem Sinne, genießt das, was ihr habt. Genießt doch einfach mal die Zeit zuhause. Entdeckt die Ruhe, die einkehrt, wenn die Hand mal nicht gewohnheitsmäßig zum Wagenschlüssel greift, um weiß der Teufel wohin zu fahren ... bleibt einfach mal zuhause.
Eure Moa