EVA STURM feiert mir Dir Weihnachten!

Es ist schon erstaunlich, wie sehr einem eine fiktive Figur ans Herz wachsen kann. Mit Eva Sturm ist es so. Sind wir nicht alle ein bisschen Eva?, frage ich euch. Und die meisten, die sie genauso lieben gelernt haben wie ich, die werden mir zustimmen. Eva ist ein Charakter, der in jedem von uns schlummern könnte. Sie macht ihren Job. Mal mit mehr oder weniger Engagement. So, wie es auch jedem von uns geht. Da sie kein Roboter ist, sondern ein Mensch wie du und ich, wird sie immer wieder von ihrem Privatleben, ihren Gefühlen und allem, was das Leben ausmacht, eingeholt. Wir wollen doch alle glücklich sein. Ein Ziel, das niemand von uns erreicht, weil keiner weiß, wie das eigentlich geht. Auch Eva nicht. Und doch, mit Robert hat sie jetzt einen Mann gefunden, der ihr Herz im tiefsten Inneren erreicht. Aber natürlich ist auch diese Beziehung kein Selbstläufer ins Glück. Und genauso geht es uns doch auch, wenn wir in Partnerschaften leben. Nicht alle Tage sind von der Sonne verwöhnt. Es gibt dunkle Wolken, Schatten aus der Vergangenheit, die uns die Sicht nehmen. Ein Strudel aus Wirrnissen, dem sich auch Eva immer wieder tapfer stellt. 

 

Und jetzt zu Weihnachten ist sie bei euch. Mit HOCHZEITSTOD. Hier ein kleiner Auszug aus dem eBook, das am 24.12.2019 erscheint. Ich weiß, dass sich schon sehr viele darauf freuen. 

Eure Moa und Eva

 

 Hochzeitstod

 

Evas Schädel brummte und sie fuhr sich im Halbschlaf mit spitzen Fingern über die Stirn. Nur keine Migräne. Nicht an Weihnachten, dachte sie und wunderte sich. Es brummte immer weiter und schließlich nahm sie wahr, dass dieses unterschwellige Grummeln gar nicht aus ihrem Kopf kam. Sie hatte keine Migräne. Vielmehr brummte das Handy auf ihrem Nachttisch, das sie immer auf Lautlos und Vibration stellte, wenn sie schlafen gingen. Das war der Kompromiss, den sie mit Robert vereinbart hatte. Natürlich wusste er, dass sie Bereitschaft hatte. Doch was sollte an Weihnachten schon passieren?, hatte er achselzuckend gefragt.

Es war ein Kollege aus Wittmund. Eva nahm das Gespräch an, während sie sich aus dem Bett schlich, um im Wohnzimmer zu telefonieren.

»Ja«, flüsterte sie auf dem Weg.

Und als sie sich ins Sofa setzte, wusste sie, dass es einen tragischen Todesfall auf Langeoog gegeben hatte und sie sofort zurück auf die Insel musste.

Schnell stieg sie unter die Dusche. Es war noch stockdunkel draußen und auch am ersten Weihnachtstag hatten sie überwiegend gegessen und getrunken, was man gemeinhin feiern nannte. Sie waren schon ziemlich angeschickert gewesen auf die nette Art, als sie um etwa zwei Uhr in der Nacht ins Bett gegangen waren.

Und jetzt war es fünf Uhr in der Frühe. Nicht einmal drei Stunden Schlaf. Doch es half nichts, sie musste jetzt wirklich wach werden. Sollte sie Robert wecken? Natürlich würde sie das tun. Sie konnte ja nicht einfach bei Nacht und Nebel verschwinden. Außerdem konnte er ihr helfen, den Wagen vom Schnee zu befreien. Da klopfte es auch schon an die Badezimmertür.

»Eva?«, fragte er schlaftrunken. Er musste von den Geräuschen im Haus geweckt worden sein.

»Robert«, rief sie zurück und er kam ins Bad.

Sie trocknete sich gerade ab und wickelte sich dann ein Handtuch um den Kopf, als sie in die Unterwäsche schlüpfte. Robert war der erste Mann in ihrem Leben, bei dem sie sich nicht schämte, nackt zu sein.

»Was ist denn los?«, fragte er und sah mit verzogener Miene in den Spiegel, nachdem er ihn vom Wasserdampf mit einem Gästetuch befreit hatte.

»Ein Todesfall auf Langeoog«, erklärte sie, während sie sich weiter anzog. »Eine junge Frau. Ziemlich tragisch, ein Tag nach ihrer Hochzeit.«

»Wie?«, fragte Robert, der nicht ganz verstand, was sie da erzählte. »Eine tote Braut, sagst du?«

»Genau. Sozusagen ein Hochzeitstod, wenn man so will. Sie haben gestern geheiratet. Der Bräutigam ist in der Nacht aufgewacht und da hat er gemerkt, dass sie ganz kalt war.«

»Oh mein Gott.« Robert setzte sich auf den Rand der Badewanne. »Das ist ja furchtbar. Wenn ich mir das vorstelle.« Eine Gänsehaut zog über seine Unterarme.

»Ich muss gleich rüber auf die Insel, das kannst du dir ja denken.« Eva rubbelte sich die Haare mit dem Handtuch halbwegs trocken.

»Natürlich«, sagte Robert und jetzt war auch er endgültig wach geworden. »Ich komme natürlich mit.«

»Oh«, sagte sie, stand vor ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, während er sich auszog, um unter die Dusche zu steigen. »Das musst du wirklich nicht.«

»Ich möchte es aber«, blieb er hartnäckig. »Ich lass dich doch bei dem Wetter da draußen nicht alleine auf die Insel fahren.«

»Na gut, dann beeil dich bitte. Ich setze uns einen Kaffee an.« Für einen gemütlichen Tee war jetzt wirklich nicht die Zeit.

Bereits eine halbe Stunde später waren sie auf den schneebedeckten Straßen Ostfrieslands unterwegs in Richtung Bensersiel. Die erste Fähre fuhr um sieben Uhr herum, das konnten sie noch schaffen.

»Es tut mir so leid«, sagte Eva und griff nach Roberts Hand, während er einen Gang runterschaltete, weil sie an eine enge Kurve kamen.

»Schon gut«, sagte er und sah sie liebevoll an. »Weihnachten ist nicht so wichtig, wie einige glauben. Und ich denke, die Familie der toten Braut ist in diesem Moment viel schlimmer dran als wir.«

»Sicher, da hast du natürlich recht.« Eva sandte ein Stoßgebet des Dankes gen Himmel und fühlte sich wohl neben ihm. Alles andere würde sich schon finden.

 

Ole Meemken saß auf einem schwarzen Cocktailsessel, als Eva ins Hotel kam, wo sich der tragische Tod ereignet hatte. Eva sah ihn sofort und sie fand, er sah nicht gut aus.

»Ole, da bist du ja auch schon«, sagte sie und fügte, »frohe Weihnachten«, halbherzig an. An diesem Tag im Dezember war nichts Frohes. Weder das Weihnachtsfest, noch die Hochzeit und schon gar nicht Ole.

»Eva«, sagte er und kam umständlich hoch. So langsam fühlte er sich zu alt für moderne Sitzmöbel, aus denen er kaum noch rauskam. Irgendwann würde man ihn rausziehen müssen, dachte er, als er es endlich geschafft hatte. »Dir auch ein Frohes Fest.«

»Hast du sie schon gesehen?«

 

Hochzeitstod

 

Evas Schädel brummte und sie fuhr sich im Halbschlaf mit spitzen Fingern über die Stirn. Nur keine Migräne. Nicht an Weihnachten, dachte sie und wunderte sich. Es brummte immer weiter und schließlich nahm sie wahr, dass dieses unterschwellige Grummeln gar nicht aus ihrem Kopf kam. Sie hatte keine Migräne. Vielmehr brummte das Handy auf ihrem Nachttisch, das sie immer auf Lautlos und Vibration stellte, wenn sie schlafen gingen. Das war der Kompromiss, den sie mit Robert vereinbart hatte. Natürlich wusste er, dass sie Bereitschaft hatte. Doch was sollte an Weihnachten schon passieren?, hatte er achselzuckend gefragt.

Es war ein Kollege aus Wittmund. Eva nahm das Gespräch an, während sie sich aus dem Bett schlich, um im Wohnzimmer zu telefonieren.

»Ja«, flüsterte sie auf dem Weg.

Und als sie sich ins Sofa setzte, wusste sie, dass es einen tragischen Todesfall auf Langeoog gegeben hatte und sie sofort zurück auf die Insel musste.

Schnell stieg sie unter die Dusche. Es war noch stockdunkel draußen und auch am ersten Weihnachtstag hatten sie überwiegend gegessen und getrunken, was man gemeinhin feiern nannte. Sie waren schon ziemlich angeschickert gewesen auf die nette Art, als sie um etwa zwei Uhr in der Nacht ins Bett gegangen waren.

Und jetzt war es fünf Uhr in der Frühe. Nicht einmal drei Stunden Schlaf. Doch es half nichts, sie musste jetzt wirklich wach werden. Sollte sie Robert wecken? Natürlich würde sie das tun. Sie konnte ja nicht einfach bei Nacht und Nebel verschwinden. Außerdem konnte er ihr helfen, den Wagen vom Schnee zu befreien. Da klopfte es auch schon an die Badezimmertür.

»Eva?«, fragte er schlaftrunken. Er musste von den Geräuschen im Haus geweckt worden sein.

»Robert«, rief sie zurück und er kam ins Bad.

Sie trocknete sich gerade ab und wickelte sich dann ein Handtuch um den Kopf, als sie in die Unterwäsche schlüpfte. Robert war der erste Mann in ihrem Leben, bei dem sie sich nicht schämte, nackt zu sein.

»Was ist denn los?«, fragte er und sah mit verzogener Miene in den Spiegel, nachdem er ihn vom Wasserdampf mit einem Gästetuch befreit hatte.

»Ein Todesfall auf Langeoog«, erklärte sie, während sie sich weiter anzog. »Eine junge Frau. Ziemlich tragisch, ein Tag nach ihrer Hochzeit.«

»Wie?«, fragte Robert, der nicht ganz verstand, was sie da erzählte. »Eine tote Braut, sagst du?«

»Genau. Sozusagen ein Hochzeitstod, wenn man so will. Sie haben gestern geheiratet. Der Bräutigam ist in der Nacht aufgewacht und da hat er gemerkt, dass sie ganz kalt war.«

»Oh mein Gott.« Robert setzte sich auf den Rand der Badewanne. »Das ist ja furchtbar. Wenn ich mir das vorstelle.« Eine Gänsehaut zog über seine Unterarme.

»Ich muss gleich rüber auf die Insel, das kannst du dir ja denken.« Eva rubbelte sich die Haare mit dem Handtuch halbwegs trocken.

»Natürlich«, sagte Robert und jetzt war auch er endgültig wach geworden. »Ich komme natürlich mit.«

»Oh«, sagte sie, stand vor ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, während er sich auszog, um unter die Dusche zu steigen. »Das musst du wirklich nicht.«

»Ich möchte es aber«, blieb er hartnäckig. »Ich lass dich doch bei dem Wetter da draußen nicht alleine auf die Insel fahren.«

»Na gut, dann beeil dich bitte. Ich setze uns einen Kaffee an.« Für einen gemütlichen Tee war jetzt wirklich nicht die Zeit.

Bereits eine halbe Stunde später waren sie auf den schneebedeckten Straßen Ostfrieslands unterwegs in Richtung Bensersiel. Die erste Fähre fuhr um sieben Uhr herum, das konnten sie noch schaffen.

»Es tut mir so leid«, sagte Eva und griff nach Roberts Hand, während er einen Gang runterschaltete, weil sie an eine enge Kurve kamen.

»Schon gut«, sagte er und sah sie liebevoll an. »Weihnachten ist nicht so wichtig, wie einige glauben. Und ich denke, die Familie der toten Braut ist in diesem Moment viel schlimmer dran als wir.«

»Sicher, da hast du natürlich recht.« Eva sandte ein Stoßgebet des Dankes gen Himmel und fühlte sich wohl neben ihm. Alles andere würde sich schon finden.

 

Ole Meemken saß auf einem schwarzen Cocktailsessel, als Eva ins Hotel kam, wo sich der tragische Tod ereignet hatte. Eva sah ihn sofort und sie fand, er sah nicht gut aus.

»Ole, da bist du ja auch schon«, sagte sie und fügte, »frohe Weihnachten«, halbherzig an. An diesem Tag im Dezember war nichts Frohes. Weder das Weihnachtsfest, noch die Hochzeit und schon gar nicht Ole.

»Eva«, sagte er und kam umständlich hoch. So langsam fühlte er sich zu alt für moderne Sitzmöbel, aus denen er kaum noch rauskam. Irgendwann würde man ihn rausziehen müssen, dachte er, als er es endlich geschafft hatte. »Dir auch ein Frohes Fest.«

 

»Hast du sie schon gesehen?«

 

Das eBook könnt ihr hier vorbestellen! Das würde ich auch empfehlen, da es nur zu Weihnachten für 99 Cent erhältlich ist. Danach wird es 3,99 Euro kosten.