Es ist wieder soweit, Frankfurter Buchmesse. Viele Autoren tummeln sich jetzt dort, um Aufmerksamkeit zu erringen. Und eigentlich müsste ich das auch tun. Das stimmt schon irgendwie. Gerade für mich als Selfpublisherin mit eigenem Verlag ist Sichtbarkeit nun einmal sehr wichtig.
Doch natürlich bin ich Realistin genug, um zu wissen, dass sich in dem Getümmel, das noch um weiteres größer ist als Leipzig - wo ich seit zwei Jahren dabei bin, nebenbei bemerkt - niemand um mich scheren würde. Denn Frankfurt ist für eine Ostfriesin wie mich wirklich eine Nummer zu groß. Es wird "kein Schwein" interessieren, ob ich Ostfrieslandkrimis schreibe. Dafür sorgen schon die um die Gunst des Lesers buhlenden Großverlage, die mit Geschenken um sich werfen. Sie können es sich leisten. Und nebenbei bemerkt halte ich deren Konkurrenzkampf sowieso für gespielt. Vielmehr habe ich den Eindruck, als rotteten sich diese Big Player mittlerweile immer mehr zusammen und klüngeln aus, welchen Autor sie als nächstes puschen. Hin und wieder bewerben sie ja neuerdings gegenseitig ihre eigenen Zugpferde. Die Presse wird sich wieder darauf stürzen und die Feuilletons füllen. Und natürlich werde ich das alles lesen. Und ja, ich gönne es wirklich jedem Autor, dass er es in diese Szene schafft. Allerdings sollte er darauf achten, dass er dabei nicht unter die Räder kommt. Denn im Prinzip geht es gar nicht mehr um ihn.
Und unter diesen Umständen macht es wirklich keinen Sinn, als kleine Ostfriesin mit ein paar Krimis da herumzustehen. Da hilft es auch nicht, einen eigenen kleinen Verlag zu haben.
Viel lieber trinke ich Ostfriesentee im Krimihaus und nutze ich die Tage, um mich weiter mit meiner Autobiografie zu beschäftigen. Mittlerweile bin ich schon bei der Überarbeitung und hoffe, dass ich alles bis Sonntag, wenn die Messe endet, in trockenen Tüchern habe.
Eure Moa