Wenn man als Autorin nach den Sternen greift ...

Wenn man als Autorin nach den Sternen greift. Die Last mit den Bewertungen ... und wie man sich von ihr befreit. Als erstes habe ich mich in der letzten Zeit gefragt, warum heute alles nur nach einem Bewertungsgsystem funktioniert. Wann hat es angefangen, dass man selbst seinen Besuch beim Zahnarzt hinterher im Netz bewerten soll? Andauernd bekommt man Mails, mit der Bitte, doch einen Kommentar abzugeben. Auch, wenn ich auf Lesereise war, kommt ein paar Stunden nach dem Auschecken eine Bitte, doch das Hotel zu bewerten. Wirklich, das nervt mich. Und deswegen verstehe ich es auch durchaus, dass die meisten Leser solche Mails einfach wegklicken, wenn sie einen Krimi von mir gelesen haben und zur Bewertung aufgefordert werden. Man stelle sich mal vor, sowas greift auch auf das persönliche Leben über und nach dem Frühstück oder Mittagessen bekomme ich Sterne für das, was ich meinen Lieben auf den Tisch gebracht habe. Völlig irrsinnig ;-) Nein, man will nicht ständig bewertet werden. Und das, was ich schreibe, kommt bei mir immer von ganzem Herzen. Aber muss es auch bewertet werden? Und wonach soll der Leser da gehen? Ob er Spaß hatte beim Lesen oder wie lange er dafür gebraucht hat? Es reicht doch einfach, dass er bis zum Ende gelesen hat und sich gut unterhalten fühlte. Er bleibt mir als Leser treu, das ist doch das, was zählt.

Natürlich, ich freue mich auch immer wie ein kleines Kind, wenn eine begeisterte Leserin oder ein begeisterter Leser sich die Mühe macht, noch ein paar Sätze zu einem meiner Krimis, den sie oder er gerade gelesen hat, auf Amazon zu schreiben. Es sieht immer schöner aus, wenn es positives Feedback zu einem Krimi gibt, weil es ja auch beweist, dass es Menschen gibt, die meinen Krimi gelesen haben. Deshalb bemühe ich mich als Krimiautorin ja auch immer, die Leser dazu zu animieren. Allerdings ist mein Engagement in dieser Hinsicht immer weiter abgekühlt, weil ich wirklich niemanden nerven möchte.

Und wenn jemand unzufrieden war und nur einen Stern vergibt, das tut immer noch ein bisschen weh, weil man sich ja wirklich viel Arbeit mit einem weiteren Krimi macht, in dem viel Herzblut steckt. Natürlich gibt es auch Neider, die auf Plattformen wie Amazon unterwegs sind und einen Stern vergeben, alleine, um mir das Leben als erfolgreiche Krimiautorin schwer zu machen. 

Ja, es stimmt, desto erfolgreicher ich werde, umso weniger Sterne fallen auch vom Himmel. Nur die Ein-Sterne-Rezis werden immer mehr. Man muss sich da schon ein dickes Fell zulegen, wenn man trotzdem weitermachen will. Und ja, das will ich. Das Krimischreiben ist meine große Leidenschaft. 

Ich kann natürlich auch sehr gut nachvollziehen, dass vielen heutzutage das Nachfragen nach Bewertungen so langsam auf die Nerven geht. Amazon selber verschickt ja auch ständig Mails, mit der Bitte, die Einkäufe zu bewerten. Wenn man das wirklich immer machen würde, dann käme ich gar nicht mehr zum Schreiben ;-) Aber Spaß beiseite, ich freue mich wirklich über jeden Kommentar zu meinen Krimis. Und viele Leser schreiben mich auch direkt per Mail, manche sogar per Papierpost an, und bedanken sich für die vielen schönen und spannenden Lesestunden, die ich ihnen mit meinen Krimis bereite. Manchmal bekomme ich auch ein kleines Dankeschön in süßen Päckchen oder Leser besuchen mich direkt im Krimihaus. Und das zählt vielmehr als ein paar Sterne. 

Wer sich allerdings doch dazu überwinden kann und am Ende des eBooks noch die Sterne vergibt, dem danke ich von ganzem Herzen. Denn ein Feedback, das ehrlich ist, davon ernährt sich eine Krimiautorin wie ich ;-)

Ich wünsche allen eine schöne Lesezeit in diesem Herbst!

Eure Moa Graven